|
In warmen Wasser Rückenschmerzen wegbehandeltBericht von Udo Goller In Sachen Schmerzen kann ich mitreden, aber auch über eine wirkungsvolle und hilfreiche Methode berichten, jedenfalls hat sie mir sehr geholfen. Vor mehreren Jahren habe ich durch einen schweren Unfall ein Zervikalsyndrom
(Nacken-Syndrom) und einen angeknacksten Halswirbel davongetragen. Meine
gut trainierten Muskeln (schwarzer Gurt in Karate), physiktherapeutische
Behandlungen und diverse Massage-Arten haben eine Schmerzlinderung bewirkt,
jedoch bei weitem keine Schmerzfreiheit. Da ich (inzwischen 50 Jahre)
n den vergangenen Jahren neben beruflichen Existenzproblemen als Selbständiger
auch familiäre Probleme zu bewältigen hatte, entstand bei mir
durch die angespannte Situation ein Problem, welches man "Physiopsyochosomatie"
nennt. Die Folge: Verspannungen im höchsten Maße bis hin zur
Nervenwurzelentzündung im Halswirbelsäulen-Bereich. Aus diesem
Grund verbrachte ich im Januar 1996 in Bad Krotzingen einen Klinikaufenthalt,
der mir durch sanfte Heilmethoden und die damit verbundenen Gespräche
mit Psychotherapeuten eine Besserung brachte. Meine Schlafstörungen
und die Schmerzen beim Bewegen waren verschwunden. Allerdings hielt diese
Verbesserung nu etwa sechs Monate an. Der Höhepunkt meiner Leidenszeit stand mir allerdings noch bevor. Ab September 1996 konnte ich deshalb viele Wochen lang nicht mehr so gut schlafen. Die Nervenwurzeln waren derart entzündet, dass sich meine gesamten linken Hals-, Wirbel-, Rücken- und Schulterpartien total verkrampften. Vor Schmerzen konnte ich weder liegen, gehen, noch mich sonst wie bewegen. Die obengenannten Therapeuten schlossen sich kurz und ich bekam Medikamente in jeder möglichen Form: Rheumatabletten, Kortisonspritzen, Vitaminpräparate, Schmerzmittel und manches mehr. Mir war alles egal, Hauptsache, die Präparate halfen. Im nächtlichen Schmerwahn nahm ich unter anderem ein starkes Schmerzmittel - natürlich auch in hoher Dosis. Die Folge: Ein Kreislaufkollaps beim Autofahren. Gott sei Dank konnte ich noch rechtzeitig anhalten. Im November 1996 erlitt ich nach täglichen Spritzen und fast stündliche eingenommenen Tabletten und Tropfen, für kurze Zeit mehrmals täglich und nächtens eine Verkrampfung der Hinterwandarterie, was einem Herzinfarkt ähnelt. Die nachfolgenden medizinischen Untersuchungen sagten mir: "noch mal Glück gehabt", "Medikamente einstellen oder umstellen". EKG (Elektrokardiogramm), CT ( Computertomographie), Langzeit-EKG warnten mich. So konnte ich meinen miserablen Gesundheitszustand nicht überwinden, außerdem waren die Schmerzen immer noch da. Ich versuchte es daraufhin mit Entspannungsübungen und Qi Gong, was mir auch tatsächlich Linderung verschaffte. Dann las ich in der Zeitung einen Artikel über die entspannende und schmerzlindernde Wirkung von Körperarbeit in warmen Wasser, "WATSU" genannt. Das ist ein künstlich zusammengesetztes Wort aus Wasser und Shiatsu. Ich wollte es mit dieser Methode probieren und bekam im Februar 1997 einen Termin. Ohne große Erwartung führ ich zu einem Bad mit Warmwasserbecken. Zunächst versicherte sich die Behandlerin, dass ich nicht unter Herzbeschwerden oder einem Bandscheibenvorfall litt. Dann erklärte sie, wie genial die Wirbelsäule mit den Bandscheiben als Stoßdämpfer aufgebaut ist und wie wichtig die Rückenmuskulatur zur Fixierung der Wirbelposition sei. Durch unsere einseitigen Bewegungen würden allerdings nur wenige Rückenmuskeln gut ausgebildet. Würden diese untrainierten Muskeln dann doch mal gebraucht, wären sie schnell überlastet und würden dann mit schmerzhaften Entzündungen reagieren. Durch permanente Verspannungen könnten sich dann auch die Bandscheiben zwischen den Wirbelknochen nicht mehr erholen. Die Funktion der Wirbelsäule sei gestört, was die Muskeln mit noch mehr Arbeit beantworteten. Der Teufelskreis sei geschlossen. Schließlich könnten die Stoßdämpfer aus ihrer Position springen und auf die Nervenwurzeln drücken. Genauso sind seelische Belastungen fähig, Schmerzen auszulösen. Sie wollte mit mir den Teufelskreis durchbrechen. Die Therapeutin zog mich langsam im 35 Grad warmen Wasser hin und her
und bearbeitete die gesamte Wirbelsäule und alle Gelenke. Dann wurden
verschiedene Akupressurpunkte sanft mir den Fingerspritzen der freien
Hand massiert. Nachdem meine Muskeln ganz gelockert waren, drehte und
streckte sie sämtliche Gliedmaßen. Mit viel Geschick bearbeitete
sie meine Wirbelsäule - total entspannend! Zum Schluss hielt sie
mich wie eine Art Klappmesser - ein Arm unter meinem Kniekehlen, mein
Kopf in ihrer Ellenbeuge. Das tat gut! So ähnlich musste es wohl
mal im Mutterleib gewesen sein! Ich war ständig so tief ins warme
Wasser eingetaucht, dass nur noch Augen und Nase herausschauten. Die Behandlung
dauerte gut eine Stunde. In zweitätigen Rhythmus bekam ich noch weitere
Termine. |