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Wärme und "Schwerelosigkeit" lösen VerspannungenBewegungsübungen und Massagen im Wasser gegen viele Beschwerden auf verschiedene Weise wirksam - Schnupperkurse in Bad Elster von Petra Steps
Bei chronischen Schmerzen, körperlichen und seelischen Erschöpfungszuständen, rheumatischen oder Atemwegserkrankungen und Durchblutungsstörungen kann Watsu genau so helfen wie bei der Geburtsvorbereitung oder zur Tiefenentspannung. Therapeuten berichteten auch über gute Erfahrungen in der Arbeit mit geistig und körperlich Behinderten, Suizidgefährdeten, Opfern von Gewalttaten oder mit hyperaktiven Kindern. Körperarbeit im Wasser eignet sich für jeden, egal ob alt oder jung, ob gesund oder krank. Ausgenommen sind lediglich akute Beschwerden, Infektionen, offene Wunden oder Herz-Kreislauferkrankungen. Manchmal treten spürbare Verbesserungen schon nach wenigen Behandlungen ein. Watsu wurde von Harold Dull im kalifornischen Harbin Hot Springs 1980 aus der japanischen Fingerdruckmassage Shiatsu entwickelt. Im etwa 35 Grad warmen Wasser kann der vom Eigengewicht entlastete Körper durch den Therapeuten optimal bewegt werden. Der Patient profitiert von einem komplexen Wirkungsgefüge, das wie Lymphdrainage wirkt, die Durchblutung fördert, den Muskeldruck senkt, Verspannungen löst, die Organe stärkt und durch die Verminderung des Druckes auf die Nervenaustrittsstellen das Schmerzempfinden reduziert. Harold Dull war kürzlich im vogtländischen Bad Elster beim Treffen des Netzwerkes für Aquatische Körperarbeit. "Watsu wird seit Jahren weltweit angewendet. Seit meinem Besuch in Deutschland vor sechs Jahren hat sich viel getan", erklärte der 68-Jährige. Etwa 150 Therapeuten sind deutschlandweit aktiv. Bad Elster wurde zum ostdeutschen Zentrum der Aquatischen Körperarbeit. Oliver Möhwald kam 2001 aus Bayern ins Vogtland und arbeitet dort als Wassertherapeut, Klang- und Heilmasseur und Dozent für Aquatische Körperarbeit. Er entwickelte und konzipierte AquaRelax als eine besondere Methode. Die Arbeit mit Schwimmhilfen (Pool-Noodles) ermöglicht ein langsames Herantasten, denn für Watsu ist ein bestimmtes Maß an Vertrauen zum Therapeuten wichtig. Am 10. Dezember findet von 18.30 bis 21.30 Uhr ein Schnupperabend in der Klinik Am Brunnenberg in Bad Elster statt. In einem einstündigen Vortrag informiert Oliver Möhwald über Herkunft und Einsatzmöglichkeiten der Aquatischen Körperarbeit. Für einen Betrag von 25 Euro inklusive Badeintritt kann man im Anschluss an die Theorie die praktische Wirkung testen. Die normale Behandlungsdauer liegt zwischen 45 und 90 Minuten und kostet je nach Therapeuten zwischen 40 und 75 Euro. Zu jeder Behandlung gehört ein Vor- und Nachgespräch. Wie bei vielen alternativen Therapien werden die Kosten in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen. Weitere Informationen |